📖 Buch Rezension & Kritik Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland - Sarah Brooks

Sarah Brooks Romandebüt Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland führt uns ins Jahr 1899 nach Peking, wo der Transsibirien-Express nach Moskau starten soll. Es ist ein technisches Wunderwerk, eine rollende Festung, mit der die Reisenden das bedrohliche Ödland durchqueren, wie die Wildnis zwischen China und Russland genannt wird, die für ihre geheimnisvollen und angsteinflößenden Phänomene bekannt ist. Nach einem Zwischenfall sind zehn Monate vergangen, seit der Zug das letzte Mal gefahren ist, und es kursieren Gerüchte, dass die Reise mit dem Transsibirien-Express nicht mehr sicher sei.

Die Reisenden, die diese gefährliche Fahrt antreten, haben dafür ihre ganz persönlichen Gründe. Ihre Geheimnisse ziehen einen in die Geschichte hinein. Da wären zum Beispiel Maria Petrowna, die unter falscher Identität reist, oder der Naturforscher Henry Grey, der einen riskanten Plan verfolgt, um seine Reputation wiederherzustellen. Und dann gibt es das Zugkind Weiwei, das eine folgenschwere Entdeckung macht. Über das 16-Jährige Mädchen heißt es im Buch: “Weder hier noch dort geboren, in keinem Land, unter keines Herrschers Stern, kam sie weinend auf die Welt, als ihre Mutter diese verließ, mitten im Ödland, auf dem Fußboden des Schlafwagens der Dritten Klasse, in einer Nacht, als die Phosphoreszenz die Wesen der Ebenen in Geister verwandelte.”

Sarah Brooks kreiert eine spannende und soghafte Geschichte, die einen aus dem Hier und Jetzt hebt. Es ist eine ganz eigene Mischung aus Agatha Christie und Jules Vernes mit Fantasy-Elementen.

Für mich war es eine wunderbare Abenteuerreise voller Spannung und Fantasie, die ich über den Jahreswechsel genießen durfte. Eine große Leseempfehlung von mir an alle, die stundenweise der Realität entfliehen möchten.

Vielen Dank an NetGalley und den C. Bertelsmann Verlag für das eBook Leseexemplar.