Meeresroman
Petri Tamminen
Mare Verlag
2017
Im biografischen Roman âDie Postkarteâ begibt sich die französische Autorin Anne Berest auf Spurensuche nach ihren jĂŒdischen Vorfahren. Auslöser fĂŒr Annes Nachforschungen sind eine anonyme Postkarte, auf der die vier Vornamen der 1942 in Auschwitz ermordeten Familienmitglieder stehen, sowie ein antisemitisches Erlebnis ihrer 6-jĂ€hrigen Tochter. Um dem aktuellen Vorfall auszuweichen, stĂŒrzt sich Anne in die Suche nach dem Absender der Postkarte und begibt sich zusammen mit ihrer Mutter in die Vergangenheit. ErzĂ€hlt wird auf zwei Zeitebenen: die Zeit der Flucht ab Anfang 20. Jahrhundert und die Jetzt-Zeit, in der Anne und ihre Mutter wie zwei Detektivinnen unterwegs sind. Anne Berest gelingt es ganz wunderbar Vergangenheit und Gegenwart ineinander zu weben und durch unterschiedliche Formen wie z.B. Briefe und Emails zu strukturieren sowie viele Charaktere unterzubekommen. Mich hat Anne Berests Familiengeschichte tief bewegt. Sie hat mich sprachlos, aber auch staunend gemacht und sehr berĂŒhrt. Es ist eine Geschichte, die aufgeschrieben werden musste und angesichts des immer noch aktuellen Antisemitismus und Fremdenhasses in Europa und der Welt nicht oft genug erzĂ€hlt werden kann. Danke Anne Berest, dass du die Geschichte deiner GroĂmutter Myriam erzĂ€hlst, die fĂŒr sie selbst unaussprechbar geworden war. Und danke an Simone Kabst, die dieses Hörbuch ganz wunderbar einfĂŒhlsam liest. Mit der groĂen Bandbreite von der 6-JĂ€hrigen Tochter bis zur GroĂmutter hat sie mich tief in die Geschichte hineingezogen. Ich habe der Stimme sehr gerne zugehört und kann dieses Hörbuch nur jeder und jedem empfehlen.
Danke an den Hörbuchverlag Hörbuch Hamburg fĂŒr das Rezensionsexemplar.
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