Menschen im Hotel
Vicki Baum
Kiepenheuer & Witsch
1929
Es gibt sie, die BĂŒcher, bei denen du laut loslachen musst, auch wenn die anderen im Raum komisch gucken. âNincshofâ, der DebĂŒtroman von Johanna Sebauer, ist solch ein Buch.
Worum geht es? Das fiktive Dorf Nincshof im österreichischen Burgenland an der ungarischen Grenze will von der Welt vergessen werden. Zumindest ist das der Plan der Protagonisten, die sich âdie Oblivistenâ nennen. Da von auĂen nur Unheil kommt (âSteuern, Wehrdienst, Sonntagsruheâ), liegt das GlĂŒck und die Freiheit fĂŒr sie im Vergessenwerden.
âFreiheit den Nincshofern! Nincshof der Freiheit!â, lautet ihre Parole. Sie löschen Internetauftritte, entfernen Ortsschilder sowie Buchseiten im Landesarchiv und gewinnen eine der DorfĂ€ltesten, Erna Rohdiebl (groĂartiger Charakter), fĂŒr ihre Sache. Nur die Neuen aus der Stadt, eine Filmemacherin und ein frisch ernannter Irrziegenwirt, sind dabei, den Oblivisten einen Strich durch die Rechnung zu machen.
âNincshofâ ist fĂŒr mich eine filmreife Komödie. Schon lange habe ich nicht mehr so viel bei einem Buch gelacht. Was an der fantasievollen Geschichte und Sprache, den teilweise ulkigen Charakteren und dem österreichischen Dialekt liegen mag (âJessasmariaâ). Und die Idee mit dem Vergessenwerden ist nach meinem Geschmack ein attraktiver Gegenentwurf zum Streben nach gröĂtmöglicher Aufmerksamkeit unserer Zeit.
âNincshofâ ist das perfekte Buch fĂŒr trĂŒbe Tage und gegen Winterblues. Und, wenn ihr endlich einmal wieder so richtig beim Lesen lachen wollt, dann lest dieses Buch.
Vielen Dank an den Dumont Buchverlag fĂŒr das eBook Rezensionsexemplar.
Menschen im Hotel
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Kiepenheuer & Witsch
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