Offene See
Benjamin Myers
Dumont Buchverlag
2020
Im Essayband Randmeer beschäftigt sich der hauptberufliche Nachrichtenjournalist Olaf Kanter mit der Nordsee, dem flachen Randmeer des Atlantischen Ozeans, entstanden vor 150 Millionen Jahren.
Als Segler teilt er die Vorstellung von Millionen Touristen, von der weiten, offenen See, muss jedoch einräumen, dass die Realität eine andere ist. Statt schöner wilder Wasserwelt herrscht dichter Schiffsverkehr. Olaf Kanter spricht von 420.000 Schiffsbewegungen in der Nordsee im Jahr, 120.000 allein in der Deutschen Bucht. Zudem wächst der Industriepark Nordsee mit Bohrinseln und Windparks (inklusive Altlasten), und nicht zu vergessen Fischerei und Marine, die ebenso ihren Raum beanspruchen.
Wenn man sich das Kartenmaterial im Buch ansieht, glaubt man der Professorin Carola Hein von der TU Delft sofort, die über die Nordsee sagt: “Es gibt kaum ein Meer, das so voll ist.”
Olaf Kanter zeigt die unterschiedlichen Nutzungsräume und -interessen, samt Meeresschutz, auf und belebt seinen Essay mit Berichten von eigenen Segeltörns sowie vergangenen Reportagen, bei denen er zum Beispiel die Pollution Control bei ihrer Arbeit in den Gewässern der Shetlands begleitet hat.
Randmeer enthält geballtes Wissen über die Nordsee sowie ihren “merkwürdigen Solitär” Helgoland mit seiner bewegten Geschichte. Neben interessanten Fakten nehme ich vor allem die Überlegung mit, in welchen Raum der Nordsee der Mensch eigentlich nicht eingreift und wo die Landschaft Wildnis sein darf.
Wie die anderen Ausgaben der Reihe European Essays on Nature and Landscape des KJM Verlags ist auch Randmeer ein hochwertiges Buch mit Lesebändchen, Farbfotos und Federzeichnungen.
Vielen Dank an den KJM Buchverlag fĂĽr das Rezensionsexemplar.
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