Paradise Garden
Elena Fischer
Diogenes
2023
Jakob Hein lässt in seinem neuen Roman Wie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste DDR und BRD aufeinandertreffen und hat eine irrwitzige Erklärung, wie es 1983 zum mystefinriösen Milliarden-Kredit kam.
Im Zentrum des Romans steht Grischa Tannberg, hochmotivierter Jungaktivist, der in der Afghanistan-Abteilung der Staatlichen Plankommission in Ost-Berlin anfängt. Gleich am ersten Arbeitstag wird er von seinem Vorgesetzten, dem Genossen Burg, mit einem sehr wichtigen Teil von angestellter Tätigkeit vertraut gemacht, dem kunstvollen Warten: “‘Sie warten darauf, dass etwas zu tun ist, und bleiben dabei in innerer Spannung. Keinesfalls dürfen Sie aber Ihren Kollegen zu erkennen geben, dass Sie kunstvoll warten, denn dann werden Sie mit Arbeit überschüttet.’”
Absurd komisch geht es weiter, wenn Grischa den Hanf-Handel mit Afghanistan initiiert, bei dem die DDR wertvolles Westgeld verdient und gleichzeitig den Klassenfeind ärgert. Denn verkauft wird der importierte Medizinalhanf an einem Grenzübergang an West-Berliner. Als die Bundesrepublik Wind davon bekommt, spitzt sich die Situation zu, an deren Ende der Milliarden-Deal steht.
Bei allem Humor, den Jakob Hein hier an den Tag legt, enthält sein Roman viel Wissenswertes und Wahres über die DDR und erinnert daran, dass die DDR ein Land war, das für Devisen jegliche Moral über Bord warf.
Vielen Dank an den Galiani Berlin Verlag für das eBook Leseexemplar und die zwei Leseexemplare für den Literaturkreis Stralsund.
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